

Am 16.07. berichtet die Mutter, dass sie im Urlaub war. Gabriele hat ganz viel an der Luft gelegen. Er hat viel weniger geschrien. Es ist an dem Tag heiss u. Gabriele hat kurze Höschen an. Lustig strampeln seine Beine hin und her. Während dem Stillen stuhlt Gabriel voller Vergnügen durch die Hosen. Frau G. hat leider nichts zum Wickeln mit, denn mit so einer Ladung hatte sie nicht gerechnet. Herr B. fährt schnell nach Hause und holt neue Kleider. Das war eine Aufregung, denn der ganze Pulli von Frau G. ist verdorben. Wir lachen.
Gabriele wiegt jetzt 4580 g u. ist 56 cm gross; er wächst gut und geniesst die Ausflüge, die Frau G. mit ihm macht. Die Stillperioden haben sich verlängert. Wenn er wach ist, schreit er nicht. Frau G. ist immer noch unruhig. Es ist keiner in der Nähe, der ihr helfen kann und ihr fällt es schwer, mit dem Kind den ganzen Tag allein zu sein. In der 3. Sitzung erfahre ich, wie das Kind versehentlich zu früh in der Praxis des Kinderarztes geimpft wurde. Frau G. ist irritiert. Ich gebe ihr eine Liste mit Homöopathen, damit sie Hilfe findet. Nach der Impfung war Gabriele erschöpft und hat 6 Stunden geschlafen. Frau G. stresst alles. Sie war nicht zur Untersuchung im Spital und auch nicht bei der Homöopathin. Gabriele ist gross und in der 6. Woche möchte er noch öfter trinken. Nochmals fährt Frau G. in Urlaub, damit sie gute Luft und Abwechslung hat.
Am 31.07. erhalte ich ein Mail: „Wir haben den Eindruck, dass sich die frühkindliche Asymmetrie nun schon stark zurückgebildet hat. Gabriele liegt nun häufig auch von sich aus auf der rechten Seite und kann den Kopf schon viel besser in beide Richtungen drehen. Auch das Schreien ist mittlerweile viel definierter geworden, er erzählt vor allem am Morgen relativ viel – so wohliges Plappern. Die Ultraschalluntersuchung der Hüfte war gut und es scheint alles in Ordnung zu sein. Die Impfung hat er ohne Nebenwirkung verkraftet. Es ist irrsinnig zu sehen und macht viel Freude, wie er den Kopf für längere Zeit selber angehoben hat.“
5.10.09, Gabriele wiegt 5.5 kg, er hat eine Länge von 65 cm. Er weint. Der Vater kommt in die Praxis. Seit zwei Tagen ist die Mutter auf Arbeit. Gabriele hat wenig zugenommen. Er trinkt beim Vater nicht. Die Muttermilch wird erst am Abend, wenn die Mutter kommt, gegeben. Leider hat der Vater keine Nahrung in meine Praxis mitgebracht. Während ich mich mit dem Kind beschäftige und es tröste, holt der Vater schnell die Nahrung mit dem Auto. Nach herzzerreissendem Schreien schluchzt Gabriele immer weniger an meiner Schulter. Ich erkläre ihm, dass der Vater jetzt die Flasche holt, und wir ihm zeigen werden, wie gut er das selber machen kann. Wir betten das Kind in Mittellage in ein Nestli, welches ich mit dem Stillkissen forme und geben ihm die Flasche. Während wir leise mit Gabriele sprechen, dass jetzt alles gut wird, beginnt er etwas mit der Zunge an dem Fläschchen zu spielen, stösst es jedoch immer wieder zurück. Ich erkläre dem Vater, dass es eine ganz neue Situation für Gabriele ist. Vorher hat die Mutter immer den Kleinen beruhigt und jetzt kommt der Vater. Er muss es erst richtig lernen und das benötigt Geduld. Ich rede mit Gabriele und verspreche ihm, dass es der Vater ganz gut macht. Plötzlich lacht er und versucht, an der Flasche zu ziehen. Der Vater ist ganz erstaunt und spricht ganz freudig mit seinem Sohn.